Am 29. September 2015 hatte ich zusammen mit Jürgen Engert die Möglichkeit ein kurzes Interview mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Michael Müller im Rahmen der WerkStadt Veranstaltung Stiftung Zukunft Berlin zu führen. Das war eine nicht ganz leichte Aufgabe, denn dem Interview ging eine Rede von Herrn Müller (ca. 30 Minuten) voraus in der er eine allgemeine Standortbestimmung Berlins formulierte, über das gesamte Themenspektrum der Stadt hinweg. Ich möchte nur kurz dokumentieren zu welchen Themen ich ihn befragt habe und was dabei herausgekommen ist. (Kein Anspruch auf Vollständigkeit).
Mit Jürgen Engert gab es eine gewisse Arbeitsteilung. Er hat die vielen tagesaktuellen Themen abgedeckt wie BER, Flüchtlinge, Haushalt oder Länderfinanzausgleich, aber auch eine Nachfrage gestellt zu dem Lob welches Michael Müller über die erste „Rot-Rot“ Regierungskoalition in Berlin ausgesprochen hatte. Müller nannte sie einen der zentralen positiven Beiträge zum Zusammenwachsen der Stadt.
Ich wollte von Michael Müller wissen, ob man, Analog zu der Redewendung „Vom Tellerwäscher zum Millionäre“ in Berlin vom „Flaschensammler zum Millionär“ werden könnte: wohl eher nicht. Meine Frage, ob er eine ähnliche Stadt prägende Aussage wie sein Vorgänger („Ich bin schwul – und das ist auch gut so„) plan: nein. Ich wollte wissen ob er sich die Entkriminalisierung von Cannabis als Modellprojekt für Berlin vorstellen kann: aus persönlichen Gründen skeptisch, aber offen für gute Argumente dafür. Wann Hertha BSC Berlin wieder Miete für das Olympiastadion zahlt: wenn sie in der Champions League spielen – ich weiss es nicht. Wann die S-Bahn mehr Personal bekommt: ich weiss nichts von Personalmangel. Ob Projekte wie die IGA 2017 auch als Projekt gegen Gentrifizierung in der Innenstadt gemeint ist: im Prinzip sicher auch.
Ihr merkt schon: nicht so einfach so ein Gespräch vernünftig aus dem Gedächtnis wiederzugeben. Alles in allem war es ein angenehmer Auftritt von Herrn Müller, aber er hat sich nicht wirklich in die Karten schauen lassen. Er hatte viel Lob für Ehrenamtler und Kreative übrig. Der einzigste Moment in dem er sehr persönlich wurde war meine Frage nach seinen persönlichen Wünschen für die Stadt. Hier formulierte er die Ansprüche eben etwas persönlicher. Die Vielfalt der Stadt und ihre Ecken und Kanten….
Das Ganze dauerte knapp 30 Minute und war dem Feedback der ZuhörerInnen nach ganz kurzweilig …. Engert und ich sollten das jetzt häufiger machen.